Mit Kalorienzählen zur Traumfigur?


Wie erreicht man sein Wunschgewicht? Mit Kalorienzählen!
Total einfach, oder?
Wieso schaffen es dann so viele nicht?

Das Prinzip ist total simple: Wenn man mehr Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht, nimmt man zu. Wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt, als man braucht, nimmt man ab.
Natürlich sollte man nicht 600 oder 6000 Kalorien am Tag essen. Beides ist extrem und ungesund. Ich rede aber von kleinen Veränderungen und nicht von einer radikalen Diät, bei der man nach zwei Tagen aufgibt, weil der Körper nicht mehr weiter machen will.
Und da ich etwas an meiner Figur ändern will, habe ich Kalorien gezählt.
Eine ganze Woche lang.




Kalorien zählen bedeutet, Essen abwiegen und nach gucken, wie viele Kalorien die Lebensmittel haben. Dann alles zusammen rechnen. Und das immer wieder.

Solange man sich von Fertigessen ernährt, ist das bestimmt einfach. Die Kalorienzahl steht da auf jeder Packung hinten drauf. Aber wenn man jeden Tag frisch kocht und absolut keine Ahnung von Kalorien hat, ist es total aufwendig.

Ich kann gerade noch so die Zutaten für Nudeln mit selbst gekauftem (!) Pesto berechnen. Aber alles andere? Nö, zu aufwendig. Ich koche nach Gefühl und nicht nach Mengenangaben. Wenn ich dann darauf achten muss, ob ich 10ml oder 15 ml Öl benutzt habe, ob ich 200ml oder 250ml Mezzo Mix getrunken habe, macht es mir überhaupt keinen Spaß.

Und wie zum Teufel soll ich das beim Weggehen machen?! "Entschuldigung, könnten Sie alle Zutaten abwiegen und die Kalorien für das Gericht berechnen? Ich bin auf  Diät!" Ich gebe zu, ich habe das noch nie gefragt und weiß nicht, wie der Kellner reagieren wird. Aber ich bezweifele, dass man mir in einem Restaurant die Kalorien berechnen wird. Und wenn doch, dann wird man mich bestimmt komisch angucken.



Was ist aber noch wesentlich schlimmer finde, als das Abwiegen, ist der Druck, der entstehen, wenn man so und so viele Kalorien am Tag essen muss. Das hatte zur Folge, dass ich zu den Lebensmitteln gegriffen habe, die viel Kalorien haben. Es spielte keine Rolle, was ich essen wollte, solange es Alternativen mit mehr Kalorien gab.
Fetakäse aus dem Backofen mit Gemüse? Ist total lecker aber das gibts nur mit ganz viel Reis als Beilage. Ich muss ja zunehmen! Und mit Salat komme ich meinem Wunschgewicht kein bisschen näher.

Dadurch habe ich mich überhaupt nicht auf das Essen gefreut. Ich hatte weniger Lust zu essen und aß deshalb auch weniger, was mich meinem Ziel kein bisschen näher brachte.

In der Zeit habe ich eine App zum Kalorienzählen ausprobiert. Als Orientierungshilfe berechnet sie dir deinen Kalorienbedarf pro Tag. Je nachdem, was dein Ziel ist und wie schnell du es erreichen willst, wird der Kalorienbedarf danach angepasst. Ich glaube, bei mir waren es so um die 3000 Kalorien am Tag.

Ich hab sie nicht geschafft. Das lag nicht daran, dass ich zu wenig aß. Ich konnte ja über Jahre hinweg mein Gewicht halten. Aber es war eben nicht genug, um zuzunehmen. Es hat mich trotzdem extrem demotiviert zu sehen, dass ich es mal wieder nicht geschafft habe, so viel zu essen.

Klar, an sich ist es einfach. Ich hätte auch einfach ne Cola kaufen können und wäre dann bei meinen 3000 Kalorien schon angekommen. Ich hätte auch jeden Abend eine Packung Chips essen können. Abgesehen davon, dass das alles andere als gesund ist, schmeckt mir das in großen Mengen überhaupt nicht. Ein Glas Cola in einem halben Jahr reicht mir völlig. Ich mag das Gefühl auf den Zähnen, den Cola hinterlässt, überhaupt nicht.

Klar, es gibt auch gesunde Kalorienbomben: Nüsse. Es gibt eigentlich auch genug Sorten, um jeden Tag etwas anderes zu essen. Ein paar Abende lang ging es auch gut. Aber ich kann mich nicht zwingen, etwas zu essen, wenn ich keine Lust darauf habe. Ich will es auch nicht.

Ich will das essen, worauf ich Lust habe, und nicht, weil es von den Kalorien her perfekt in meinen Essensplan passt. Ich will wieder kochen, ohne ständig alles abwiegen zu müssen. Ich will essen, ohne Schuldgefühl zu haben. Und das geht nur dann, wenn ich keine Kalorien zähle.
Kalorien zählen bringt mich meiner Traumfigur keinen Schritt weiter. Stattdessen verringert es meine Lebensqualität und nimmt mir die Lust am Essen.

Ich rate aber trotzdem jedem, der sein Gewicht ändern möchte, das ein paar Tage lang auszuprobieren, um überhaupt zu wissen, wie viel Kalorien man am Tag durchschnittlich isst. Es kann nämlich sein, dass man es selbst über- und unterschätzt. Wenn man es jedoch weiß und gut einschätzen kann, braucht man die ganzen Kalorien auch nicht.

Ich habe übrigens zugenommen. Mein Gewicht liegt momentan bei 52 kg. Wie ich das geschafft habe? Das erfahrt ihr beim Nächten mal.


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